Mit der vipro-CONTROL von ViscoTec nutzen Kunden eine Steuerung, die – basierend auf Siemens Simatic-S7 Komponenten – Flexibilität über vielseitige Zusatzfunktionalitäten sichert. Zum Einsatz kommt dies unter anderem in der Batterieproduktion des Top-100-Automobilzulieferers Webasto.
Diese vipro-CONTROL Funktionen sind entscheidend für den Zulieferer
Ein wesentlicher Vorteil der vipro-CONTROL findet sich unter den erweiterten Präzisionsfunktionen: Der „Override“. Er kommt bei Webasto beim robotergestützten Dichtraupenauftrag zum Einsatz und ermöglicht eine Skalierung der Dosiergeschwindigkeit auf Basis der Robotergeschwindigkeit. Der Effekt: Das Dosiermaterial wird auch in Kurven konstant und gleichförmig aufgetragen. Hochpräzise Servomotoren mit integriertem Encoder sichern die exakte Positionserfassung des Rotors. Das Erfassen der dispenserspezifischen Anzahl der Dosierungen, der Dosierzeit und der kumulierten Dosiermenge zählen bei der vipro-CONTROL zum Standard. Für diese Werte können wiederum die Alarmgrenzen für Kalibrier-, Service- und Dosierzähler parametriert werden. Bei 2K-Anlagen kommt noch ein weiterer Zähler für Spülschüsse hinzu.
Der Prozessablauf kann über eine Antriebssimulation auch ohne Materialauftrag getestet werden: Die Dosiersteuerung erhält dabei die zu erwartenden Rückmeldungen eines Antriebs. Verschiedene Benutzerlevel sichern vor möglichen Fehlbedienungen.
Bei den fortgeschrittenen Spülfunktionen waren Webasto vor allem die Topfzeitüberwachung und das 1-komponentige Spülen wichtig. Qualitativ hochwertige Dosierungen erfordern das Einhalten materialspezifisch vorgegebener Topfzeiten, innerhalb derer die Komponenten nach dem Vermischen reagieren und verarbeitet werden können. Speziell bei 2-komponentigen Materialien müssen Stillstandzeiten, etwa durch ausgehärtetes Material im Mischer, verhindert werden. Das wird durch Aktivierung der integrierten Topfzeitüberwachung sichergestellt. Die Steuerung fordert dabei automatisch einen Spülschuss an, bevor die Topfzeit abgelaufen ist. Manuelle Eingriffe und die Quittierung von Warnmeldungen erfolgen am HMI. Das 1-komponentige Spülen findet sich auf technischem Benutzerlevel und verhindert, dass Material von einer in die andere Mischblockhälfte gedrückt wird. Eine materialsparende Zusatzfunktion ist der segmentierte Spülschuss. Er spült nur das Mischersegment, für das das topfzeitabhängige Spülintervall bereits abgelaufen ist. Der Effekt: Es wird nur wenig Dosiermedium verworfen – über die Laufzeit reduziert sich der Ausschuss.
Ein aussagekräftiges Reporting aller Parameter für seine Kunden realisiert Webasto über ein Konvolut der Dosierwerte, das die vipro-CONTROL über ein Data-Logging bereitstellt: Für jede Dosierung wird ein Eintrag in einem DataLog mit allen relevanten Informationen erfasst (eingestellte Dispensertypen, Rezeptparameter, tatsächliche Dosierwerte, Minimal- und Maximalwerte von Vor- und Dosierdruck). Der DataLog ist eine CSV-Datei zu Diagnosezwecken, die über den Webserver der SPS abgerufen werden kann.
Komplexe Dosieranwendungen: So punktet die vipro-CONTROL zusätzlich
Anwender können bei der vipro-CONTROL bis zu 100 verschiedene Rezepte pro Dispenser anlegen, wobei auch das Kopieren von Rezepten innerhalb eines Dispensers oder zwischen Dispensern bei Mehrfachdosieranlagen möglich ist. Über die externe Schnittstelle können Rezepte angewählt und einige Dosierparameter geändert werden. Die Grenzwerte der Rezeptparameter werden im Sinne einer korrekten Parametrierung in der Steuerung auf Basis des Pumpentyps und der Kalibrierung berechnet.
Drei konsekutive Kalibrierschüsse in einem Toleranzband erleichtern ein unkompliziertes Festlegen des Kalibrierfaktors. Für 2-Komponenten-Dosierungen erfolgt eine separate Kalibrierung der Einzelkomponenten. Jedes Rezept ist auch nach der Kalibrierung editierbar. Wird ein nicht kalibriertes Rezept geladen, wird eine Warnmeldung ausgegeben; Dosierungen sind weiterhin möglich.
Zudem bietet die vipro-CONTROL umfassende Sicherheitsfunktionen. Die Einstellung der vier Schaltpunkte für Warnungen und Notabschaltungen anhand analoger Sensoren lässt sich direkt am HMI vornehmen; Einstellungen an den Sensoren entfallen. Verschiedene Benutzerlevel garantieren die Anpassbarkeit und den sicheren Betrieb mit den definierten Parametern. Ein Trockenlaufschutz durch Auswertung eines Vordrucksensors sorgt dafür, dass keine Materialunterversorgung auftritt und schützt die Anlage. Am Pumpenausgang verhindert ein Überdrucksensor Verstopfungen und damit kritische Zustände. Die Visualisierung erfolgt direkt in der Geräteübersicht.
Perfekte Linienintegration durch optimierte Schnittstellenfunktionen
Die vipro-CONTROL kommuniziert mit übergeordneten Prozessleitsystemen. So ist es möglich, eine Kalibrierung über die externe Schnittstelle beim Kunden durchzuführen. Insbesondere bei Mehrfachanlagen mit übergeordneten Steuerungen ist das vorteilhaft. Die Dosiersteuerung verfügt hierfür über eine eigene Betriebsart. Rezepteinstellungen, wie der Dosiermodus (Menge oder Start-Stopp), die Dosiermenge oder Dosiergeschwindigkeiten können direkt mit der externen Schnittstelle angepasst werden. Eine Kontrolle der übergebenen Werte erfolgt in einem separaten Bereich. Die Schnittstelle lädt auch Rezepte, wobei diese dem jeweiligen Dispenser zugewiesen werden können. Über die Schnittstelle werden zahlreiche Daten an die übergeordnete Steuerung übermittelt. Das sind beispielsweise aktuelle Rezeptparameter, gesetzte Kommandos oder aktuelle Dosierdaten wie z. B. Sensorwerte von Vor- und Dosierdruck mit den jeweiligen Minimal- und Maximalwerten.