Fertigung von Soft-Close-Dämpfern erfordert komplexe Dosierlösungen

Überall dort wo (Schwingungs-)Energie abgeleitet werden muss – wo sich also Bauteile bewegen – kommen nicht selten Dämpfer zum Einsatz, die diese Bewegungsenergie z. B. mit Hilfe des viskosen Verhaltens von Flüssigkeiten „puffern“. Bestes Beispiel für die Wirkung großvolumiger Dämpfer: Konstruktionen, die in Brückenpfeiler eingebettet über spezielles Hydrauliköl Erdbebenerschütterungen kompensieren. Auch im Fahrzeugbau oder bei Haushaltswaren finden sich zahlreiche Beispiele, bei denen Anwender Wert auf hervorragende Dämpfungseigenschaften legen. Langsam schließende Kofferraumdeckel, schonend gleitende Schubladen oder auch WC-Deckel, die sich sanft absenken sind nur einige Beispiele von vielen, wo Dämpfer in allen Ausführungen wertvolle Dienste leisten. Damit Hersteller die Produkte mit Soft-Close Mechanismus bis zum Befüllen der Dämpfer umsetzen können, integrieren Maschinenbauer z. B. Dosiersysteme von ViscoTec in ihre Konstruktionen.

ViscoTec Dosiersystem – Innenansicht Endloskolben-Prinzip
Querschnitt eines Visco-MT Fass Entleersystems

Alles eine Frage der Zeit: Entlüften von Dämpfermedien

Damit eine solche Fertigungslinie hält, was die Spezifikation verspricht, führen sowohl die Maschinenbauer, aber auch die Hersteller der Soft-Close Produkte selbst, im Vorfeld häufig Versuche bei ViscoTec durch. Zu klären sind dann beispielsweise Fragen wie: Mit welchen Komponenten ViscoTec als Spezialist für Dosier-, Abfüllanlagen und Dosierkomponenten das Dämpfermedium optimal aus einem Fass fördern könne, um es in einem nächsten Schritt perfekt zu dosieren. So kann es z. B. sein, dass verschiedene Medien zum Einsatz kommen sollen, die in die Fertigungslinie integriert werden müssen. Die Herausforderung liegt dann weniger in der zu dosierenden Medienmenge, sondern bei den unterschiedlichen Dämpfermedien mit verschiedenen Viskositäten, welche bei der Herstellung der Dämpfer eingesetzt werden. Hochviskose Flüssigkeiten bergen immer die Gefahr von Lufteinschlüssen – ein natürliches Entgasen der Luftbläschen aus einem Öl orientiert sich von daher auch immer an der Viskosität. Steigt die Viskosität, braucht das Material entsprechend länger zum Ausgasen. Über Versuche, und aus der Erfahrung unzähliger erfolgreich umgesetzter Kundenanwendungen für Branchen wie die Luft- & Raumfahrt, Elektronik, Biochemie oder Pharmazie, um nur einige zu nennen, konstruieren die Ingenieure von ViscoTec dann gemeinsam mit dem Maschinenbauer Lösungen, bei der etwa in einem ersten Arbeitsschritt das zu dosierende Material in eine ViscoTreat Aufbereitungsanlage eingefüllt wird. Danach wird es mit der darin integrierten Pumpe abgesaugt und einem Dispenser zugeführt. Direkt im Anschluss wird es über den jeweiligen Dispenser dosiert. Dieser orientiert sich in Größe, Ausführung und Medienbefüllung an dem Endprodukt. So bekommt jedes Produkt die Dämpfungseigenschaft, die seiner Größe und seinem Gewicht am besten gerecht wird. Ganz individuell und flexibel.

Konstruktive Lösung für Flexibilität

Verschiedene Viskositäten erfordern separate Dispenser. In ihrer Konstruktion zwar ähnlich aufgebaut, erfordern sie dennoch oft eine Eigenkonstruktion des Maschinenbauers, um zwischen den einzelnen Dosierstationen wechseln zu können. Beispielhaft sei hier der Rundtisch genannt, der für eine solche spezifische Maschinenbaukonstruktion steht. Im Fall des Rundtisches kann z. B. eine Steuerung für alle eingebundenen Komponenten genutzt werden. So kann im ersten Schritt die Vormontage der Dämpfer erfolgen und danach der Transport zur Rundtisch-Station, an der sich der Dispenser mit dem Dämpfungsmedium in der benötigten Viskosität befindet. Daran schließt sich die Qualitätssicherung an, die z. B. auf die Prüfung der Dämpferperformance (Drehmomentverlauf) abzielt und zudem den gesamten Prozess überwacht.